Wurstkurve: FV Leopoldshafen

Mit der Saison 2025/2026 startet auch unsere neue Reihe Wurstkurve. Ein Format, welches die Verpflegungsangebote bei unseren Auswärtsspielen ein bisschen genauer unter die Lupe nimmt. Heute: der FV Leopoldshafen.

Abfahrt 14:40 Uhr in Auerbach, es hat 28 Grad, vor uns liegt das Auswärtsspiel beim FV Leopoldshafen im nördlichen Teil von Karlsruhe. Bereits während der 40-minütigen Fahrt wird mir schnell klar, ich brauche was zu trinken, kalt und vor allem viel.

In Leopoldshafen angekommen, spreche ich zunächst mit den Spielern und ein paar Offiziellen von Leopoldshafen. Bereits während meinem Plausch und noch vor meinem Check der Leopoldshafener Wurstkurve fallen mir zwei Rentner auf, die ausgiebig über Fußball philosophieren, aber gleich mehr dazu.

Eigentlich ist es hier herrlich. Es ist warm, der Gegner zeigt eine große und ausgewogene Anhängerschaft von jung bis alt, Männer und Frauen. Mein erster Blick schaut auf die Anzahl der Sitzmöglichkeiten. Insgesamt stehen 5 Bierzeltgarnituren, 2 rechteckige Stehtische, alle überdacht von drei Pavillonzelten, um der drückenden Sonne zu entkommen. Die Sitzmöglichkeiten stehen etwa 5 Meter vom Hauptspielfeld weg, der Garagen-Verkaufsstand nochmal weitere 5 Meter.

Kategorie Platzverhältnisse:

  • 5 Bierzeltgarnituren, ca. 50 Plätze verteilt auf 10 Bänke mit 5 Tischen
  • 2 Stehtische
  • Alle Plätze sonnengeschützt
  • 10 Meter vom Spielfeld entfernt
  • Toilette, direkt daneben im Clubhaus

Aber jetzt wird’s Zeit fürs erste Getränk. Leider gibt es keine Angebotskarte, also muss ich erstmal fragen, was es gibt. Stolz präsentiert mir der junge Mann im Verkauf den aufgefüllten Kühlschrank. Ein solides Angebot mit Wasser, Apfelschorle, Cola, Cola Zero, süßem Sprudel sowie Bier/Radler vom Fass. Essen gibt es erst zur 1. Mannschaft um 17:00 Uhr, also muss ich mich noch eine Stunde gedulden.

Meine Wahl fiel auf die eisgekühlte Cola im 0,3er-Plastikbecher. Beim Bezahlen direkt die erste Überraschung. Heute gibt es keine Preise, alles läuft auf Spendenbasis. „Wirf einfach in die Kasse rein, was du uns dafür geben willst.“ Zugegeben, mein vertrockneter Kopf war kurzzeitig mit der Information überfordert. 3 Euro war mir die 0,3 Cola wert, ich hätte aber auch die ganze Flasche genommen.

Getränkeangebot:

  • Wasser
  • Süßer Sprudel / Zitronenlimo
  • Apfelschorle
  • Cola/Cola Zero
  • Bier und Radler vom Fass

Aber jetzt erstmal einen Platz an der Bierzeltgarnitur einnehmen und zu den bereits angekündigten Rentnern sitzen. Im Hintergrund ruft jemand, „Hey, Illertissen führt 2:0 gegen Nürnberg.“ Eine Nachricht mit Wirkung: Jeder, inklusive mir, greift sein Handy, um sich vom Kicker das Ergebnis bestätigen zu lassen. Dabei ist auch dieses Bild entstanden.

Eine Frau und vier Herren von der Verpflegungsausgabe. Genießen sie nochmal die Ruhe vor dem Sturm, oder kontrollieren sie ihren Nürnberg-Wettschein?

So jetzt aber wirklich zu den Rentnern. Die beiden Herren, bei denen es vermutlich bereits 5:5 in puncto Bier stand, intensivieren ihre Diskussion über den KSC. Wer war der beste Einkauf? Wer der schlechteste? Sie fragen nach meiner Meinung und ob ich auch noch ein Bier will. Nach weiteren 5 Minuten endete die Diskussion mit der gemeinsamen Erkenntnis, dass der KSC 1998 eigentlich nicht hätte absteigen dürfen, die Schuld lag wie immer beim Schiri.

Mein Blick schweift zurück zum Verkaufsstand. Zwei Kinder sind gekommen und haben nach etwas zum Essen gefragt. Der junge Mann am Verkauf öffnet die Boxen auf dem Tisch, dort ist ein Kuchen versteckt sowie Cupcakes und Muffins. Langsam treffen die ersten Auerbacher Anhänger ein, die Temperatur steigt, der Schweiß tropft weiter. Ich gönne mir die zweite Cola zusammen mit meiner Anhängerschaft und schaue die letzten Minuten der 2. Mannschaft des FV Leopoldshafen gegen den SV Karlsruhe an. Unglücklicherweise kassierte der FV Leopoldshafen noch ein Gegentor in den Schlussminuten.

Nach Abpfiff der Partie macht sich ein schwarz gekleideter Mann, Engelbert Strauß Hose, Hosenträger, Arme tätowiert und Handschuhe, auf den Weg und kommt mit Fleisch-Paketen in jeder Hand zurück. Ich kann es noch immer nicht sagen, was es zu essen gibt. Vielleicht Steaks? Derweil werden die ersten frischen Brote geschnitten, eine Schüssel mit Zwiebeln sowie eine Schüssel mit weißer Soße folgen kurz darauf – mein Kopf kann noch immer nicht zusammensetzen, was das sein soll.

Mein Kopf geht höher und höher, penibel verfolge ich jeden Schritt, der im Verkaufsstand geschieht. Was meine Auerbacher Kollegen sagen, interessiert mich schon seit ein paar Minuten nicht mehr. Dann, endlich kommt die Gewissheit, es gibt Gyros. Vegetarier gehen hier leer aus, mal von Brot und Zwiebel abgesehen. Als Alternative steht direkt neben der Verkaufsstelle das Restaurant Brunos’ Pizza im Clubhaus des FV Leopoldshafen zur Verfügung.


Das Bild wurde in der Halbzeit im Spiel der 1. Mannschaft aufgenommen.

Essensangebot:

  • Verkaufsübersicht, nicht vorhanden
  • Gyros mit Brot und Tzatziki (vermutlich eine Aktion zum 1. Spieltag)
  • Kuchen, Cupcakes, Muffins
  • Vegetarische Speise, nicht vorhanden
  • Als Alternative, Vereinsrestaurant vorhanden

So verlockend das Gyros auch ausgesehen hat, entschied ich mich gegen eine Portion bei mittlerweile 28 Grad, das hätte mich umgehauen. Jedoch, wenn ich die Teller der anderen Gäste anschaue – alle waren komplett leer geschaufelt. Es muss also geschmeckt haben.

Preisgestaltung:

  • außer Konkurrenz, Verkauf auf Spendenbasis

Zusammenfassung:

  • Egal ob alleine am Tisch oder mit Rentnern, man kommt ins Gespräch.
  • Die Leopoldshafener Wurstkurve wirkt sehr familiär
  • Man kommt, man lacht, man trinkt, man isst, man geht.
  • Solides Getränkeangebot, Essen beschränkt auf Gyros.
  • Keine vegetarischen Angebote.
  • 4 Personen, die durchgängig an der Ausgabe gearbeitet haben.
  • Wohlfühlfaktor ist vorhanden

 

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