ATSV Kleinsteinbach – TSV Auerbach 1:0 (0:0)
Fragwürdiger Elfmeter entscheidet die Partie
Mit dem sprichwörtlich letzten Aufgebot reiste der TSV Auerbach am Sonntag zum Auswärtsspiel nach Kleinsteinbach. Neben den ohnehin fehlenden Akteuren Rapp, Pitz, Schnepf und Gartner musste auch Marcel Baier verletzungsbedingt auf der Bank Platz nehmen, personell war man also „auf der letzten Rille“ unterwegs. Trotz aller Widrigkeiten zeigten die Auerbacher eine couragierte Leistung, die leider am Ende unbelohnt blieb. Schon beim Aufwärmen wurde klar: Fußballspielen war auf diesem tiefen, rutschigen Geläuf eigentlich kaum möglich. Während das Vorspiel der zweiten Mannschaft aufgrund der Platzverhältnisse abgesagt wurde, ließ der ATSV seine Erste dennoch antreten. Mindestens grenzwertig, aber das Geläuf ist bekanntlich für alle gleich. Die TSV-Elf nahm die widrigen Bedingungen an und war von Beginn an hellwach: Nach nur fünf Minuten hatte Striebel nach einem Freistoß von Kapitän Balzer die erste Gelegenheit, köpfte aber unter Bedrängnis am Kasten vorbei. Auf der Gegenseite entschärfte Baier die erste Gefahr gegen Mall (7.). Der TSV blieb spielbestimmend: Balzer prüfte ATSV-Keeper Gauß in der 14. Minute per Freistoß, kurz darauf musste dieser verletzt raus und Müller kam für ihn zwischen die Pfosten. Ein starker Ball von Guthmann auf Hurm führte zu einer gefährlichen Hereingabe, doch in der Mitte fehlte der Abnehmer (38.). In dieser Phase hatte der TSV ein klares Plus, aber mehrere knappe Abseitsentscheidungen und zu kleinteilige Offensivaktionen verhinderten die Führung. Kurz vor der Pause setzte sich Offterdinger stark über rechts durch, Balzers Schuss wurde jedoch in der Mitte gleich doppelt geblockt. Fast mit dem Halbzeitpfiff hatte auch Mall noch einen Abschluss, verzog aber knapp (45.), sodass es zur Pause torlos blieb.
Nach dem Seitenwechsel blieb Auerbach am Drücker: Offterdinger zwang Müller nach einem Baier-Abschlag zur nächsten Parade (55.), kurz darauf traf Erismann nach schönem Spielzug nur den linken Pfosten und Wernert kam zu spät für den Abpraller (58.). Auf der Gegenseite vergab Seeger nach einer unübersichtlichen Aktion im Strafraum (64.). Dann die Schlüsselszene des Spiels: In der 68. Minute entschied die Schiedsrichterin nach längerem Zögern völlig überraschend auf Elfmeter für die Gastgeber. Angeblich hatte der Auerbacher Keeper seinen Gegenspieler gefoult, obwohl er den Ball bereits sicher in den Händen hielt. Trotz heftiger, nachvollziehbarer Proteste blieb sie bei ihrer Entscheidung. Mall verwandelte den Strafstoß platziert ins linke Eck zum 1:0 für Kleinsteinbach. Baier war zwar in der richtigen Ecke, konnte den Treffer aber nicht verhindern. Der TSV antwortete sofort: Direkt im Gegenzug prüfte Erismann erneut den Kleinsteinbacher Ersatzkeeper, der stark reagierte. Nur zwei Minuten später blieb ein klares Handspiel eines Kleinsteinbachers im Strafraum auf dieser Seite ungeahndet, sinnbildlich für das Auerbacher Pech mit den Schiedsrichterentscheidungen. In der Schlussphase warfen die Gäste mit dem Mut der Verzweiflung nochmal alles nach vorne. Joker Pfeiffer rutschte in aussichtsreicher Position weg, Wernert scheiterte an Müller, Bodemer köpfte Sekunden nach seiner Einwechslung hauchdünn am langen Pfosten vorbei und in der Schlussminute strich ein Balzer-Freistoß nur knapp am linken Winkel vorbei, es sollte einfach nicht sein. Eine ganz bittere Niederlage für den TSV, der sich an diesem Tag nichts vorwerfen kann. Einsatz, Wille und Spielanlage stimmten, einzig das Ergebnis passte nicht. Unter normalen Umständen hätte diese Leistung mindestens einen Punkt verdient gehabt. Doch wenn man unten steht, verliert man leider auch solche Spiele. Kopf hoch, Jungs, mit dieser Einstellung und diesem Kampfgeist kommen die Punkte ganz sicher!

