Moral bewiesen!
Den 2. Auswärtssieg der Saison konnte der TSV mit dem sogenannten letzten Aufgebot bei der Fvgg. Weingarten einfahren. Duyguluer, Schwab und Bonavia-Köhler mussten von Beginn an ran und Routinier Herb vertrat den beruflich bedingt abwesenden Jan Rapp im Tor. So war klar, dass die Ausrichtung deutlich defensiver ausgelegt war, was sich auch schnell in einer breiten 5er Kette abzeichnete. Die Elf um Kapitän Denzel kam recht gut aus den Startlöchern und schon in der 1. Minute hatte Schwab die Chance zur Führung, konnte aber eine Fehler von Striethorst, der eine Freistoßflanke von Pascal Pfeiffer durch die Finger rutschen ließ nicht ausnutzen.
In der Folge übernahm der Gastgeber deutlich die Spielkontrolle, konnte in der Anfangsphase aber nur eine gefährliche Torannäherung, bei einem scharf vors Tor gezogenen Freistoß kreieren, den Herb sicher entschärfte (3.). Als Pascal Pfeiffer dann einen weiteren Freistoß von der Strafraumecke zum 0:1 in den Winkel des Weingartener Tores zirkelte schien der Matchplan des TSV aufzugehen. Doch die Führung hatte nur 4 Minuten Bestand. Ein Ball in die Schnittstelle auf Seidel konnte nicht unterbunden werden und dessen Abschluss trudelte zum Ausgleich ins lange Eck, ohne dass einer der TSV Spieler noch hätte eingreifen können. Im Anschluss leistete sich die TSV-Hintermannschaft noch 2-3 Leichtsinnsfehler, die von der Fußballvereinigung aber nicht zu einem Treffer genutzt werden konnten, da sich Herb stets auf dem Posten zeigte, oder ein Abwehrbein dazwischen war. Vor dem Tor der Gastgeber wurde es vor dem Wechsel nur noch bei einer scharf getretenen Pfeiffer-
Ecke gefährlich, die Petricevic fast ins eigene Tor befördert hätte. In der Nachspielzeit musste Herb bei einem Kopfball aus kurzer Distanz noch einmal sein ganzes Können aufbieten und lenkte diesen mit einer bravourösen Parade über die Latte.
Nach der Pause kam Grgic für den grippegeschwächten Dörnhöfer in die Partie und man erhoffte sich dadurch noch mehr Impulse nach vorne. Doch als Duyguluer in der 47. Minute nach einem eigentlich harmlosen Zweikampf im Mittelfeld zu impulsiv reagierte, zeigte ihm der aus Auerbacher Sicht häufig unglücklich agierende Unparteiische direkt die rote Karte. Doch kurioser Weise ging mit dieser Aktion ein Ruck durch die TSV-Mannschaft. Es brachte sich jeder für den anderen ein und auch die Offensivkräfte gingen weite Laufwege um die Kameraden zu unterstützen. So hatte der Gastgeber zwar weiterhin deutliche Feldvorteile, konnte sich daraus aber bis zur Nachspielzeit nicht eine Torchance erarbeiten. Bis dahin hatte aber erneut Pascal Pfeiffer den TSV schon wieder in Front gebracht (71.). Nach einem abgeprallten Blank-Fallrückzieher kam er mit purem Willen an den Ball und ließ Striethorst mit einem Schuss ins lange Eck keine Abwehrchance. Außer bei 2 Freistößen, die aber beide in der TSV-Mauer hängen blieben, kam das TSV-Gehäuse nicht in Gefahr. Erst in der 92. Minute konnte sich Kunzmann im Strafraum durchsetzen, fand aber im gut aufgelegten Herb seinen Meister. Als dann Grgic nach einem kurzen Durcheinander den Ball in der 95. Minute von der Linie schlagen konnte und die Partie Sekunden später abgepfiffen wurde, kannte der Jubel im Auerbacher Lager kaum Grenzen.
Am Ende konnte man feststellen, dass der TSV den spürbaren Siegeswillen auf den Platz brachte und dabei spielerisch aber vor allem läuferisch und kämpferisch überzeugte. Somit konnte man die 3 Punkte zwar glücklich, aber auch nicht unverdient mit nach Auerbach nehmen.
