Punkt gewonnen oder zwei verloren?!

Karlsruher SV – TSV Auerbach 3:3 (1:2)

Punkt gewonnen oder zwei verloren?!

So richtig wusste man im Auerbacher Lager nach dem Schlusspfiff im ersten Rückrundenspiel nichts mit dem Ergebnis anzufangen. Hatte man nun dank des späten Ausgleichs einen Punkt gewonnen oder angesichts der zweimaligen Führung und des Chancenübergewichts zwei verschenkt? Sicher können Argumente für beide Sichtweisen gefunden werden. Bei nasskaltem Novemberwetter kam der TSV bestens in die Partie und hatte bereits nach 30 Sekunden den ersten Torabschluss zu verzeichnen, doch der in die Startelf gerückte Valentin Hauser zielte etwas zu weit links. Nach fünf Minuten musste Coach Blank dann schon das erste Mal verletzungsbedingt wechseln. Nachdem sich Darius Hurm unglücklich das Knie verdreht hatte, kam Marcel Baier für ihn in die Partie. An dieser Stelle gute Besserung, Darius! Ein Bruch im Auerbacher Spiel war dadurch glücklicherweise nicht zu erkennen und so ging die nächste Chance auf das Konto von David Guthmann, der aus 16 Metern noch deutlich verzog (8.). Doch die TSV-Elf belohnte sich für den Aufwand der Anfangsphase und ging nach 25 Minuten verdient in Führung, als Guthmann einen wunderschönen Auerbacher Angriff mit dem 0:1 vollendete. Wie aus dem Nichts fiel dann der Ausgleich: Die Hausherren schlugen einen hohen Ball aus dem Halbfeld, Stingl hielt im Sechzehner seinen Kopf hin und platzierte das Leder zum 1:1 in den rechten Winkel (31.). Der TSV schien etwas überrumpelt, kam aber noch vor dem Halbzeitpfiff zur neuerlichen Führung. Einen Balzer-Freistoß von der rechten Strafraumkante konnte KSV-Keeper Becker nur nach vorne abwehren, Felix Rapp bedankte sich und staubte zum 1:2 ab (44.). So ging es mit der knappen TSV-Führung in die Kabine.

Nach dem wärmenden Pausentee brauchte das Spiel etwa zehn Minuten, um wieder an Fahrt aufzunehmen. Dann war es ein Freistoß von Hauser, der zunächst eine Kopfball-Chance für Guthmann eröffnete, bevor Hauser selbst den Nachschuss links am Kasten vorbeisetzte. Wiederum ohne große Vorboten kamen die Gastgeber dann auch zum 2:2: Der nächste lange Ball brachte die TSV-Defensive ins Schwimmen und ein Abstimmungsfehler zwischen Schlussmann Baier und seinen Vorderleuten ermöglichte Hout den abermaligen Ausgleich (59.). Die Elf um Kapitän Balzer steckte jedoch nicht den Kopf in den Sand und setzte alles daran, einen weiteren Treffer zu erzielen. So sorgte eine Rapp-Flanke von der rechten Seite für Gefahr, doch weder Guthmann noch Baier kamen im Strafraum zum Erfolg, stattdessen konnten die Hausherren zur Ecke klären. Diese kam zu Erismann, der am langen Pfosten völlig unbedrängt verzog (62.). Die größte Chance bot sich Hauser nach der nächsten Zuckerflanke von Rapp. Anscheinend war ihm die Freiheit am zweiten Pfosten aber etwas zu unheimlich und er setzte seinen Kopfball mutterseelenallein Zentimeter am KSV-Gehäuse vorbei (66.). Auf der Gegenseite rettete Abwehrchef Wildenhayn mit einer Monstergrätsche vor dem einschussbereiten Tobehn, der erst eine Minute zuvor eingewechselt worden war (78.). In Minute 86 schien der KSV-Joker dann doch zum Matchwinner zu avancieren, als er allein auf weiter Flur das vielumjubelte 3:2 besorgte. Doch der TSV hatte noch etwas im Köcher. Zunächst entschärfte Becker einen Kopfball des eingewechselten Cedric Mangler mit einer Riesenparade (89.), wurde aber eine Minute später zum Unglücksraben, als er unter dem Ball durchsegelte und Kapitän Balzer auf 3:3 stellen konnte. In der Nachspielzeit überschlugen sich dann die Ereignisse: Nach dem bereits zweiten zu ahndenden Foul im KSV-Strafraum blieb die Pfeife des ansonsten sehr kleinlich leitenden Unparteiischen abermals stumm, was die Gemüter im Auerbacher Lager verständlicherweise erregte. Kapitän Balzer machte seinem Unmut verbal Luft, wofür der Schiri allerdings wenig Verständnis zeigte und ihn mit der Ampelkarte zum Duschen schickte (94.). In der letzten Aktion des Spiels wäre sogar noch der Lucky Punch für Grün-Weiß drin gewesen, doch Guthmanns Kopfball flog ein gutes Stück über den Querbalken, sodass die Punkte am Ende geteilt wurden. Wie eingangs erwähnt, lässt sich sicher trefflich darüber streiten, wie dieses Unentschieden nun zu bewerten ist. Angesichts der Ergebniskrise der letzten Wochen (3 Niederlagen, 1 Remis) kommt die Winterpause nun gerade recht. Ab März starten wir hoffentlich mit neuem Elan in die verbleibenden Rückrundenspiele!

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